Betriebsanleitung (E30)
   
   316, 318i, 320i, 325e, 325i, 324d
 
 Baujahr 1982 bis 1987
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6-44  Anti-Blockier-System  (ABS)
Wirkungsweise und Aufbau
Grundlage  des  Bremsvorganges  Ist  die 
Reibung zwischen  Reifen und  Fahrbahn
oberfläche. Zum Bremsen muß der Reifen 
eine  Reibungskraft  auf  die  Fahrbahn 
übertragen.  Dabei  stellt sich  ein  Schlupf 
zwischen Reifen und Fahrbahnoberfläche 
ein. d. h. die Radumfangsgeschwindigkeit 
bleibt  hinter  der  Fahrzeuggeschwindig
keit zurück.
Die  etwa  postkarten große  Aufstandsflä
che,  die  bei  einer  Geschwindigkeit  von 
etwa 100 km/h nur über den Zeitraum von 
ca.  6/1000  Sekunden  mit  der  Fahrbahn 
Kontakt  hat,  kann  nur  ein  bestimmtes 
Kräftepotential  übertragen,  das sich  auf 
Längs-  und  Querführungskräfte  aufteilt. 
Dieses  Kräftepotential  verringert  sich  in 
Abhängigkeit  der  Reibwerte  zwischen 
den  Reifen  und der Fahrbahnoberfläche. 
Damit  erklärt  sich,  daß  bei  Bremsungen 
auf Fahrbahnoberflächen mit stark unter
schiedlichen  Reibwerten,  trotz  Einsatz 
des  ABS,  Lenkradreaktionen  spürbar 
werden  können.
Unter  extrem  ungünstigen  Straßenver
hältnissen.  z. B.  bei  regenbedecktem 
Glatteis, tiefen Wasserpfützen  (Aquapla
ning),  kann  ein  ABS-gebremstes  Rad 
auch  kurzzeitig  stehenbleiben,  wenn  die 
Reibung  zwischen  Reifen  und  Fahrbahn 
nicht ausreichend ist,  um die Reibung der 
radeigenen  Radlagerungen  zu  überwin
den.
Dieser  Effekt  verstärkt  sich  an  einge
schlagenen  Rädern,  da  die  Kraftkompo
nente  in  Radumfangsrichtung  zur  Rad
wiederbeschleunigung nicht ausreicht.
Das  ABS  besteht  im  Wesentlichen  aus 
der elektronischen Steuereinheit {1)  und 
der  Hydraulikeinheit  (2),  die  In  das  se
rienmäßige Bremssystem integriert ist. Je 
ein  Drehzahlfühler  (3)  an  Vorder-  und 
Hinterrädern  mißt  die  Radumdrehungen 
und leitet sie als Drehzahlimpulse an das 
elektronische Steuergerät weiter. Dieses 
rechnet  die  Drehzahiimpulse  m  Radge
schwindigkeit und Radumfangsbeschleu
nigung  um, vergleicht  sie mit  fest einge
gebenen Konstanten und gibt elektrische 
Impulse an die Hydraulikeinheit weiter.
Die  Hydraulikeinheit  besteht  aus  einer 
Gruppe  den  Radbremsen  zugeordneter 
elektromagnetischer  Ventile  und  einer 
elektrisch  angetriebenen  Rückförder
pumpe und regelt den Bremsdruck indivi
duell für jedes Vorderrad und gemeinsam 
für die  Hinterräder.
Erreicht ein Rad eine für die Fahrzeugge
schwindigkeit  zu  geringe  Umfangsge
schwindigkeit  bzw. zu hohe Umfangsver
zögerung  und  neigt zum  Blockieren,  be
ginnt der Regelvorgang.
Die  Regelung  erfolgt  unabhängig  vom 
Druck auf das Bremspedal, d. h. es kann 
in  Notfällen  sofort voll  gebremst werden, 
ohne  daß  -   wie  be«  der  sogenannten 
Intervallbremsung -  der Pedaldruck redu
ziert und wieder verstärkt werden muß.
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